Referenzen

Innovatives Bauen – auch mal neue Wege gehen

Das Bauwesen unterliegt einer ständigen Fortentwicklung, die durch Forschungen und innovative Bauweise vorangetrieben wird.

Um neue Bauarten umzusetzen oder innovative Berechnungsmethoden anwenden zu können, ist ein aufgeschlossenes und gut aus- beziehungsweise fortgebildetes Planungsteam erforderlich. Aus diesem Grund wird in unserem Ingenieurbüro sehr viel Wert auf berufsbegleitende Fortbildungen gelegt. Erkennbar wird dies an den vielen Zusatzqualifikationen, die in unserem Büro vorhanden sind.

Die Zusammenarbeit mit Forschungsinstituten der wissenschaftlichen Hochschulen (z. B. Braunschweig, Aachen, Bremen) aber auch die Beteiligung an der Ingenieurausbildung durch die Vergabe von Praktikumsplätzen und Diplomarbeiten tragen zur ständigen Aktualisierung unseres Wissens bei.
In der hauseigenen Bibliothek finden sich zu allen Tätigkeitsfeldern umfangreiche und stets aktuelle Literaturquellen. Hier sind alle Standardwerke der Ingenieurbaukunst ebenso zu finden, wie die gängigen Fachzeitschriften.

Immer wieder haben sich uns Möglichkeiten geboten, neues Wissen anzuwenden. Schon 1983 hatte Hans-Werner Oemig die Gelegenheit, für die alte Oberpostdirektion (Postamt 36) am Stephansplatz in Hamburg ein etwa 25 Meter weit gespanntes Seiltragwerk für einen mobilen Sonnenschutz über der Glaskuppel der Schalterhalle zu entwickeln [1]. Beim Rathaus Berlin Mitte (14 Geschosse) haben wir bereits im Jahr 1997 Hochfesten Beton B 85 angewendet, als es hierfür noch gar keine Normung gab [2]. In neuerer Zeit sind es häufiger Fragestellungen der Tragwerksplanung und der Brandschutzplanung beim Bauen im Bestand. Hierbei seien beispielhaft die Sanierung des historischen Stahlbetondachstuhls der St.-Heinrich-Kirche in Kiel [3] [4] oder der Umbau des Einkaufszentrums Sophienhof Kiel [5] genannt, die innovative Lösungen verlangten. Für die besonders innovative und wirtschaftliche Brandschutzplanung für eine Schule verlieh uns im Jahr 2004 der Innenminister des Landes Schleswig-Holstein den 1. Preis im Wettbewerb „Brandschutz – Die sichere Schule“ [6].

Abschließend sei noch stichpunktartig auf eine kleine Auswahl an außergewöhnlichen Lösungsansätzen hingewiesen, die in unserem Büro bearbeitet wurden:

  • Brandsimulation für die Entrauchung einer Flugzeughalle als Nachweis, dass auf Rauchabzüge im Dach verzichtet werden kann
  • Bemessung eines Gebäudetragwerkes aus ungeschütztem Stahl in F30
  • Einsatz einer zerstörungsfreien Untersuchung zur Bewertung von chloridbelasteten Betonbauteilen hinsichtlich der Korrosionsaktivität
  • Statische Beurteilung historischer Decken durch Belastungsversuche in situ
  • Realisierung weitgespannter Betondecken durch Gewichtsreduzierung mit Hohlkörpern (Cobiaxdecken)
  • Brandschutztechnische Einstufung von Flurwänden durch Rückschlüsse aus Belastungsversuchen in situ
  • Einsatz von Stahlbeton-Holz-Verbunddecken in der Altbausanierung

Zugehörige Veröffentlichungen (Auszug):

[1] Oemig: Fachvorträge 1991 in Eckernförde und 1994 in Lübeck
[2] Bausch / Oemig: Fachvortrag Eckernförder Betonlehrgang 15. März 2001
[3] Oemig: Fachaufsatz in der Zeitschrift DenkMal!, 2002, Seiten 66 bis 73
[4] Oemig / Stark: Fachaufsatz in der Zeitschrift Bautechnik 2002, Seiten 554 bis 557
[5] Stark: Fachaufsatz in der Zeitschrift Bautechnik 2003, Seiten 393 bis 399
[6] Stark: Fachvortrag 2004 in Neumünster anlässlich der Verleihung des 1. Preises im Rahmen der Brandschutztage

Referenzen

  • Sanierung St.-Heinrich-Kirche Kiel (Veröffentlichung) (PDF)

    Die 1907 gebaute St.-Heinrich-Kirche in Kiel verfügt über ein filigranes Dachtragwerk aus Stahlbeton. Es ist der Holzbauweise nachempfunden und stellt eine Meisterleistung aus den Anfängen der Stahlbetonbauweise dar. Nach einem Bombentreffer im Kriegsjahr 1944 hatte war die Konstruktion 5 Jahre lang ungeschätzt der Witterung ausgesetzt gewesen. Bei einer Untersuchung der Konstruktion wurde 1998 festgestellt, dass eine umfangreiche Sanierung und teilweise auch Verstärkung unumgänglich war. Hierbei waren insbesondere die Belange des Denkmalschutzes (seit 2000) zu beachten. Daher wurden für die Verstärkungen geklebte Bewehrungen gewählt, die das Erscheinungsbild kaum beeinflussen.

    Bauherr: Bischöfliches Kirchenamt Kiel
    Entwurf: Ingenieurbüro Kettner + Oemig
    Baukosten: ca. 800000 DM
    Leistungen: Sanierung der historischen Stahlbetondachkonstruktion, Betonverstärkung mittels geklebter Stahllaschen und CFK-Lamellen

    Veröffentlichung in Bautechnik 2002, DenkMal! 2002 und Tag der Ingenieurbaukunst 2003 (Architekten- und Ingenieurkammer Schleswig-Holstein)

  • Rathaus Berlin-Mitte (PDF)

    Komplette Umplanung der oberen 12 Geschosse auf Fertigteilkonstruktion. Lochfassade teilweise mit Hochleistungsbeton, Treppenhauskerne in Gleitbauweise, Gebäudehöhe 67 m.

    Bauherr: Bezirksamt Mitte von Berlin
    Entwurf: Bassenge Puhan-Schulz Heinrich Schreiber, Berlin
    Auftraggeber: bwh Hochbau AG, Kassel
    Baukosten: ca. 40 Mio DM
    Leistungen: Tragwerksplanung LPH 4 und 5

    Fachvortrag über die Lochfassade in Hochleistungsbeton, Eckernförde, 2001

  • Betonverstärkung Einkaufszentrum Sophienhof Kiel (Veröffentlichung) (PDF)

    Bauherr: DEGI-Deutsche Gesellschaft f. Immobilienfonds
    Entwurf: Baade und Partner, Kiel
    Leistungen: Planung Betonverstärkungen mittels geklebter Stahllaschen und CFK-Lamellen, Brandschutznachweis mit Ingenieurmethoden

    Veröffentlichung in Bautechnik 2003

  • NORD-POWER Technologiepark Lübeck (PDF)

    Bauherr: Stadtwerke Lübeck
    Entwurf: Christian Roeske, Gabi Assmann (Studentenwettbewerb)
    Baukosten: ca. 2 Mio €

    Leistungen: Tragwerksplanung und "heiße Bemessung" der Stahlkonstruktion zur Vermeidung von Brandschutzbekleidungen bzw. F30-Anstrichen.

  • UKSH Kiel Gebäude 518: Errichtung einer interdisziplinären Notaufnahme mit Aufnahmestation (INA) (PDF)

    Bauherr: Gebäudemanagement S-H AöR, Kiel
    Entwurf: HDR TMK Planungsgesellschaft mbH, Kiel
    Auftraggeber: Gebäudemanagement S-H AöR, Kiel

    Leistungen: Tragwerksplanung LPH 1 - 8, Brandschutzkonzept LPH 1 – 4, sowie LPH 5 und 8, Brandfallsteuermatrix (Stufe 1), Nachweis der horizontalen Evakuierung, Brandschutzmaßnahmen für die Baustellenphase

    Planungsdetails: Stützenfußverstärkung durch Stahlmanschetten aus verschweißten Hohlprofilen, Mischgründung aus HDI-verstärkter Flachgründung und Mikropfählen, geklebte Bewehrung